Was ist HTML?


Vortrag von Andreas Rittershofer zum Thema HTML in Bitz am 22.6.1996


Begriffsbestimmung

HTML ist die Abkürzung für Hypertext Markup Language. Analysieren wir das im Einzelnen: Die im übernächsten Abschnitt folgenden Beispiele verdeutlichen das oben Gesagte anschaulich. übrigens ist auch dieser Text selbst in HTML verfaßt.

Wesentliche Prinzipien

Texte in HTML zu verfassen hat mit WinWord sehr wenig, mit LaTeX sehr viel zu tun. Da die meisten von WinWord kommen, sind hier einige Hinweise zu wesentlichen Prinzipien von HTML erforderlich.

Wer von sogenannten WYSIWYG-Textverarbeitungen (What You See Is What You Get) her kommt, ist es gewohnt, als Autor genau festlegen zu können, wie der Leser den Text zu sehen bekommt. Der Autor legt also z.B. Schriftart, Schriftgröße, Darstellungsart der Überschriften, usw., fest. Genau diese Möglichkeiten stehen dem Autor bei HTML nicht zur Verfügung. Der Autor hat einzig und allein die Möglichkeit, die logische Struktur seines Textes festzulegen. Er hat ganz bewußt keine darüberhinausgehenden Gestaltungmittel. Mit welcher Schriftart, mit welcher Schriftgröße, usw., der Text beim Leser dann tatsächlich angezeigt wird, bestimmt einzig und allein der Leser selbst.

Beim Verfassen von HTML-Texten kann sich der Autor folglich vollständig auf die logische Struktur seines Textes konzentrieren und diese optimieren.

HTML-Dateien sind reine ASCII-Dateien, die nur ASCII-Zeichen bis zur Nummer 127 enthalten.

Einfache Beispiele

Einen Text in HTML zu verfassen ist fast ein wenig wie Programmieren. Wer eine Programmiersprache wie z.B. Pascal oder C kennt, wird Parallelen erkennen, wer Tex bzw. LaTeX kennt, wird sich sofort wie zu Hause fühlen.

Die grobe Struktur

Jeder HTML-Text hat auf jeden Fall die folgende Rahmenform:
<html>
<head>
<title>
hier steht der Titel der Seite
</title>
</head>
<body>
Hier kommt der eigentliche Text
</body>
</html>

Überschriften

Der Autor hat bewußt keine Möglichkeit festzulegen, wie überschriften beim Leser, also z.B. Schriftgröße, fett, unterstrichen, usw.,angezeigt werden. Er kann einzig und allein die Hierarchiestufen von &Üuml;berschriften definieren.

Dafür stehen verschiedene Tags zur Verfügung. Überschriften der obersten Hierarchiestufe, also die erste Überschrift einer Seite, werden mit <h1> bzw. </h1> markiert.

Überschriften der zweiten Hierarchiestufe, also Unter-Überschriften, werden entsprechend mit <h2> bzw. </h2> markiert, usw.. Insgesamt stehen sechs Hierarchiestufen zur Verfügung.


<html>
<head>
<title>
Hier steht der Titel der Seite
</title>
</head>
<body>
<h1>
Überschrift der ersten Hierarchiestufe
</h1>
Hier kommt der eigentliche Text
<h2>
Überschrift der zweiten Hierarchiestufe
</h2>
Hier kommt wieder Text
<h2>
Überschrift der zweiten Hierarchiestufe
</h2>
Hier kommt nochmal Text
</body>
</html>

Zum guten Stil gehört es, auf jeder Seite mit der obersten Hierarchiestufe zu beginnen und keine Stufen zu überspringen. Des weiteren werden die Überschriften-Tags auch nur für Überschriften benutzt und für sonst nichts.

Editoren

HTML-Texte sind reine ASCII-Dateien, sie können daher mit jedem beliebigen ASCII-Editor erstellt werden. Es existieren aber immer mehr Editoren.Diese nehmen dem Autor ein Stück weit die Arbeit ab, HTML lernen zu müssen, schränken ihn auf der anderen Seite aber auch ein und generieren z.T. eigenartiges, nicht standardkonformes HTML. Der Autor dieser Seite erstellt daher alle seine HTML-Dateien mit einem einfachen ASCII-Editor.

Guter Stil

Wer sich mit der Entwicklung, Intention und Syntax von HTML befaßt wird bald feststellen, dass die Zahl mißlungener Seiten im WWW recht groß ist. Ein Grund ist z.B., daß die Autoren häufig vergessen, dass sie keine Kenntnis davon haben, wie beim Leser der Text dargestellt wird; hier gibt es Farb- und Schwarzweißdarstellungen,unterschiedlich große Monitore mit unterschiedlichen Auflösungen, verschiedene WWW-Browser, verschiedene Betriebssysteme, usw.. Nur bei standardkonformen HTML-Texten besteht die Gewähr, daß alle die Seiten ansprechend und gut lesbar dargestellt bekommen.

Ein weiterer Grund ist z.B. zuviel unnötiges Beiwerk, das wenig oder sogar keine Informationen enthält, z.B. Hintergrundbilder, aber die Ladezeit vergrößert,damit die Kosten erhöht und die Lesbarkeit beinträchtigt.

Eine ebenfalls häufige Ursache ist, von den bekannten Textverarbeitungen kommend, das Nichtverstehen der grundlegenden Prinzipien von HTML.